Weit mehr als ein Nebenjob

Seit dem Jahr 2020 arbeitet Sarah Discher als nebenberufliche Kursleiterin an der Volkshochschule Altenburger Land. Dort bietet sie Englisch- und Französisch-Kurse an, darunter einen Seniorenkurs Englisch. „Hauptberuflich“ studiert die 21-Jährige an der Universität Leipzig Grundschullehramt mit Englisch als Kernfach. Nachdem sie ihre ersten Studienschritte hinter sich gebracht hatte, erkundigte sie sich an der Volkshochschule nach einem eventuellen Bedarf für Sprachdozenten, ließ sich eingehend beraten und übernahm dann einen schon länger bestehenden Seniorenkurs Englisch. Ein bisschen unsicher fühlte sie sich ganz am Anfang schon: „Ich war da gerade 18-19 Jahre alt, als ich angefangen habe und hatte ein wenig Bedenken, ob ich damit meinen Kursteilnehmern nicht gar zu jung sein würde. Aber ich erlebte das ganze Gegenteil, sie empfinden das als schön und die Akzeptanz war von Anfang an gegeben.“

Ihre Motivation beschreibt Sarah Discher wie folgt „Mir geht es darum, nicht nur die Sprache näher zu bringen, sondern mir liegt vor allem daran, die Kultur des Landes, Hintergründe des Wesens und die Besonderheiten der Menschen zu vermitteln. Und ich hoffe immer, dass ich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit meiner Begeisterung anstecken kann, dass das auf sie übergeht, was mich bewegt. Wenn sie am Ende einer 90-minütigen Lerneinheit das Gefühl haben, ‚heute habe ich was Tolles gelernt‘, wenn sie Spaß hatten und die anderthalb Stunden als schöne Zeit empfunden haben, dann bin auch ich zufrieden.“

Neben der Anerkennung und Zufriedenheit, die Sarah Discher als „Gegenleistung“ für ihre Sprachvermittlung von ihren „Schülern“ erhält, ist es auch „das angenehme und entspannte Arbeitsklima“, das ihr an der Volkhochschule sehr gefällt. „Das ist ein wirklich schöner Umgang miteinander, was ich echt zu schätzen weiß und was der Grund ist, dass ich hier so gerne arbeite.“

Darüber hinaus ist die Volkshochschule auch für sie selbst ein Ort des Lernens: „Ich habe hier so einiges gelernt, allem voran das Zeitmanagement. Ich musste erst mal ein Gefühl dafür entwickeln, wie lange ich für eine Lerneinheit und für Übungen brauche. Mittlerweile schaffe ich immer das, was ich geplant habe. Das Unterrichten hat mir dabei sehr geholfen. Auch deshalb ist das für mich nicht nur ein Nebenjob, sondern eine nützliche Tätigkeit, die mich für meine Arbeit, für mein Studium voranbringt. Auch deshalb komme ich so gerne hierher.“

Foto/Interview mit Sarah Discher: © Ralf Miehle